Der Leidensweg der Bulkeser
Zusammengestellt
von Peter Schertz und Karl Weber
Nur 338
Personen flüchteten
Die Tragödie nahm ihren Lauf
Bevölkerungserfassung,
ausgehend vom Oktober 1944
Zahlen und Daten der Internierung
Im
Vernichtungslager Jarek
Die Internierungszeit
Die Flucht aus den Lagern
Nur
338 Personen flüchteten
Unsere
Gemeinde, 30 km nordwestlich von Neusatz gelegen und ohne feste
Verbindungsstraßen zu den Nachbargemeinden, wurde durch die sich im
Herbst 1944 zurückziehenden deutsche Heer- und die Flüchtlingstrecks
der anderen deutschen Gemeinden kaum berührt.
Am 4. Oktober 1944 kam die erste
Alarmnachricht, dass die Bevölkerung von Bulkes evakuiert werden
sollte. Fünf Tage später wurden etwa 200 Jungen und Mädchen
zwischen acht und 16 Jahren mit Pferdefuhrwerken nach Palanka
gebracht, von wo sie ein Schiff auf der Donau nach Deutschland bringen
sollte. Doch bereits im Ort Palanka wurde die Wagenkolonne zurückgeschickt,
mit dem Hinweis, das vorgesehene Schiff mit dem sie vor der heranrückenden
Front in Sicherheit gebracht werden sollten, wäre schon weg.
Seit geraumer Zeit wissen wir durch
die Ortsberichte von Palanka, Futog und Weckerle aus dem Band I der
Dokumentationsreihe Leidensweg der Deutschen im kommunistischen
Jugoslawien, dass gerade am 9. Oktober ein leerer
Kohlenschlepper in Palanka anlegte und einige Tausend Palankaer damit
flüchteten. Vermutlich mit demselben Schlepper flüchteten auch
Futoger Jugendliche, die einen ihnen zugesagten Eisenbahnzug in
Gajdobra nicht angetroffen hatten. Ebenso fuhren am 11. Oktober 363
Frauen und Kinder aus Weckerle mit einem Schleppkahn ab Palanka die
Donau hinauf. Wir wissen heute auch, dass es am 13. Oktober in Palanka
noch einmal die Möglichkeit zur Flucht mit dem Schiff gab.
Nach menschlichen Ermessen ist
davon auszugehen, dass, wenn die Kinder damals weggebracht worden wären,
in den Tagen danach nicht nur 338 Bulkeser, sondern wohl die große
Mehrheit des Dorfes geflüchtet und damit dem späteren Massensterben
entgangen wäre.
Danach überschlugen sich die
Ereignisse. Die Evakuierung war zwar geplant, wurde aber nicht
durchgeführt. Die abziehenden deutschen Truppen griffen nicht
energisch genug durch. Mit einem Obersturmführer wurde vereinbart,
dass die Gemeinde am 11. Oktober zu verlassen sei. An diesem Tage
erschien ein Hauptsturmführer (Görbitz?) und befahl zu bleiben. Nur
die führenden Männer sowie die sich noch nicht beim Militär
befindlichen Sechzehnjährigen sollten Bulkes verlassen.
Durch diese
widersprüchlichen Anweisungen war die Bevölkerung
verunsichert. Der misslungene Evakuierungsversuch der Jugendlichen hat
wohl die große Mehrheit, darunter eine ganze Reihe namhafter,
angesehener und einflussreicher Familien veranlasst zu bleiben. Dem
Versuch eines Untersturmführers, der mit 13 Mann (darunter auch
einige Bulkeser Soldaten) aus Gajdobra nach Bulkes kam, um die
Zwangsevakuierung durchzuführen, war wenig Erfolg beschieden. Dazu
kamen aus Palanka von Andersnationalen telefonische Aufforderungen,
doch in Bulkes zu bleiben. Am 11. und 12. Oktober verließen nur 338
Personen ihren Heimatort. Dies waren nur 15 Prozent der Zivilpersonen.
Wir fragen uns schon 60 Jahre lang,
warum so wenige Bulkeser flüchteten. Die bisher angeführten
Geschehnisse geben keine ausreichende Erklärung. Wir waren von
unseren Nachbargemeinden nicht nur völlig abgeschnitten, es gab auch
keine Zeitung, das Radio war so gut wie tot und unsere letzten führenden
Männer, einschließlich der Lehrer, wurden mit der III. Aktion zum
Militär eingezogen. Wir hatte keine Ahnung, dass in diesen Tagen 97
Prozent der Donauschwaben aus Syrmien aus gutem Grund flüchteten und
letztlich auch mehr als die Hälfte der Deutschen aus unseren
Nachbargemeinden.
Die Tragödie nahm
ihren Lauf
Es wurde ein neuer Gemeinderat mit
Fritz Neidhöfer sen. an der Spitze gebildet. Er hatte gute Kontakte
zu Serben und Slowaken der Umgebung, die er zugunsten der verbliebenen
Bulkeser Bevölkerung zu nutzen suchte. So fuhr er mit dem
slowakischen Bischof Samuel Starke, mit einem vierspännigen
Pferdefuhrwerk von Petrowatz, zu den deutschen Militärs nach Sombor,
um die Freilassung der internierten serbischen Pfarrer zu erwirken.
Diese bedankten sich nach der erfolgreichen Befreiungsaktion und
versprachen, alles zu tun, damit der Bevölkerung von Bulkes nichts
geschehe. Mag sein, dass sie dies später auch versucht haben; ein
sichtbarer Erfolg war allerdings nicht zu erkennen und war wohl auch
nicht möglich. Die relativ späte, endgültige Austreibung und
Einlieferung der Bulkeser Bevölkerung in das Vernichtungslager Jarek
am 15. April 1945, könnte auf solche Initiativen schließen lassen.
Vermutlich am 25. Oktober 1944
trafen die ersten Russen in Bulkes ein, in ihrem Gefolge auch die
ersten Partisanen. Dabei kam es in und um Bulkes zu keinen
Kampfhandlungen. Die Russen waren nur in kleinen Gruppen gekommen. Sie
requirierten Pferde, belästigten Frauen und plünderten. U.a.
quartierte sich eine Gruppe von etwa 20 Partisanen im Hause von
Nikolaus Weber (Zweite Gasse Nr. 62) gegenüber dem Rathaus ein.
In den folgenden Tagen kam es zu
Wohnungseinbrüchen, nicht nur in den wenigen verlassenen Häusern
(bei zahlreichen geflüchteten Familien waren die älteren
Familienmitglieder nicht mitgeflüchtet), zu Plünderungen,
Vergewaltigungen und Folterungen. Geplündert wurde u. a. auch von dem
Pöbel vom slowakischen Nachbarort Petrowatz und sonstigem
zwielichtigen Gesindel. Es kann jedoch keineswegs die gesamte Bevölkerung
von Petrowatz beschuldigt werden. Wir erinnern uns auch, dass sich
Partisanen aus dem serbischen Nachbarort Silbas bemühten für etwas
Ordnung zu sorgen, wenn auch nicht immer mit Erfolg.
Heinrich Mahler (Haus Nr. 27) wurde
von Partisanen grundlos erschossen, Margarethe Werle (Haus Nr. 96) in
den Tod getrieben. Peter Jung (Haus Nr. 105) und Nikolaus Weber (Haus
Nr. 226) wurden blutig geschlagen und mit nacktem Hintern auf den glühenden
Ofen gesetzt. Franz Weber (Haus Nr. 152) wurde grausam gefoltert, bis
er aus Verzweiflung in einen Brunnen sprang.
Bevölkerungserfassung,
ausgehend vom Oktober 1944
Nach unseren Unterlagen, die auf
kompletten Familienbögen aller Bulkeser Familien basieren, hatte
Bulkes im Oktober 1944 2646 Einwohner. Davon dienten zu diesem
Zeitpunkt (noch lebend) 506 beim deutschen oder ungarischen Heer, 18
Personen befanden sich in Deutschland und 338 waren auf der Flucht. Es
fielen also 1784 Bulkeser Bewohner den Partisanen Titos in die Hände.
18 Personen wurden vor der Internierung ermordet, waren verschollen
oder sind sonst umgekommen. Acht Personen starben bis zur Internierung
eines natürlichen Todes, 15 Kinder wurden geboren und 55 Personen
(Mischehen usw.) wurden nicht, bzw. vermutlich nicht interniert.
Zahlen
und Daten der Internierung
Insgesamt wurden somit 1718
Zivilpersonen interniert. 436 Kinder, 939 Frauen und 342 Männer).
Am 16. November 1944 wurden 140 Männer und drei
Frauen
im Alter von 16 bis 60 Jahren zunächst nach Palanka getrieben. Die
drei Frauen und sieben Männer wurden in der Nacht vom 17/18 November
von den anderen entfernt und am Ortsrand von Palanka mit zahlreichen
weiteren Zivilpersonen aus anderen Ortschaften des Bezirks Palanka
ermordet. Wer eine höhere Schule besucht hatte, wie der Arzt Dr.
Alexander Sander, der Apotheker Christian Hartmann und der Lehrer
Peter Hartmann, wurde herausgeholt und musste sein Leben lassen. Die Führungsschicht
sollte zuerst ausgelöscht werden. 133 Personen wurden am 18. November
1944 von Palanka nach Neusatz (Novi Sad) getrieben; unterwegs wurden fünf
von ihnen – weil sie nicht schnell genug laufen konnten –
erschossen. Eine Person wurde vermutlich von Russen verschleppt und
ist seitdem vermißt. 25 Männer wurden zu Weihnachten 1944 von
Neusatz in die UdSSR deportiert (unter ihnen auch der Mitverfasser
dieser Zeilen, der damals 16-jährige Peter Schertz). Weitere kamen in
andere Internierungslager wie Vrdnik, Mitrowitz, Vukovar, Semlin, ein
Großteil blieb in Neusatz und Umgebung.
Am 4. Dezember 1944 wurden 75 Männer im Alter von 60 bis 70 Jahren sowie Jugendliche von 14 und
15 Jahren nach Palanka getrieben und dort im Bezirksarbeitslager
interniert. Einige wurden vor dem 15. April 1945 wegen Krankheit
wieder nach Hause geschickt, drei starben in Bulkes infolge der
Krankheit aus dem Lager, andere kamen später von Palanka direkt in
das Vernichtungslager Jarek. Die meisten blieben im Arbeitslager
Palanka und Umgebung als Internierte.
Am 8. Dezember 1944 wurden 33
Frauen im Alter von 18 bis 40 Jahren nach Palanka interniert. 18
davon wurden am 1. Januar in die UdSSR deportiert, die anderen blieben
im Arbeitslager Palanka und Umgebung.
Am 27. Dezember 1944 wurden 77 Frauen im Alter von 18
bis 30 Jahren in die UdSSR zur
Zwangsarbeit deportiert. Diktator der Gemeinde war in
jenen Wochen der ehemalige, in Bulkes eingesetzte Militärreferent,
der Serbe Slavko Milutinovic. Er bestimmte, wer in die UdSSR
deportiert wurde, und wer vorerst in Bulkes bleiben durfte. Beraten
wurde er hierbei u.a. von dem deutschen Bulkeser Kommunisten Franz
Wolf (Graveur, Haus Nr. 408).
Am 31. Dezember 1944 wurden weitere 120 Frauen im
Alter von 30 bis 40 Jahren in die
UdSSR zur Zwangsarbeit deportiert. Zu dieser Gruppe
kamen die 18 bereits genannten Frauen aus dem Palankaer Lager hinzu,
so dass 138 Bulkeser Frauen in das Kohlenrevier Antrazit/UdSSR kamen.
Bei dieser Gruppe waren außerdem fünf Bulkeser Männer, die sich in
der Zwischenzeit durch die Kriegswirren nach Hause durchgeschlagen
hatten.
Am 15. April 1945 wurden dann fast alle noch
verbliebenen Bulkeser interniert, zusammen
1273 Personen. 305 Frauen sowie 40 ältere Kinder,
(unter ihnen auch der Mitverfasser dieser Zeilen, der damals knapp
12-jährige Karl Weber) und alte Männer blieben zunächst in Bulkes
interniert; dies waren Personen die man noch als arbeitsfähig
betrachtete. Sie mussten das viele Vieh, das in den menschenleeren Häusern
zurückblieb so lange füttern, bis es restlos von Tito-Partisanen
abtransportiert wurde. Die an die Tausend unbrauchbaren Hunde mussten
von dem im Ort ansässigen Schinder liquidiert werden, was dieser auf
besonders grausame Art
erledigte. Ebenso wurden die Internierten zur Sortierung des gesamten
Inventars aus den vollen Häusern eingesetzt, bevor auch dies
abtransportiert wurde.
Nachdem diese Beraubung vollendet
war, blieben noch Feldarbeiten und die Insassen des örtlichen
Arbeitslagers konnten nach und nach abgebaut werden.
Die
ältesten davon - rund 80 Personen - kamen nach etwa drei Wochen in
die Arbeitslager der Orte Bukin und Obrowatz. Sie blieben etwa ein
Jahr dort und kamen dann in das Bezirksarbeitslager nach Palanka.
Etwa 210 Personen wurden im Juni
1945 in das Bezirksarbeitslager Palanka gebracht und an verschiedenen
Stellen in der Gemarkung für Feldarbeiten eingesetzt.
Etwa
55 Frauen blieben bis August 1945 in Bulkes und kamen dann in das
Bezirksarbeitslager Neusatz und Umgebung.
Der größte Teil der
Bulkeser, um 928 Personen, die man als nicht arbeitsfähig
betrachtete, alte Frauen und Männer, Mütter mit Kinder bis zu zwei
Jahren, sowie fast alle Kinder von bis zu 14 Jahren, wurden am 16.
April 1945 in Güterwaggons mit der Eisenbahn in das Vernichtungslager
Jarek abtransportiert.
Im Laufe des Jahres 1945 kamen –
wie schon erwähnt – weitere Bulkeser aus den anderen bereits
genannten Lagern hinzu. Die Gesamtzahl der Bulkeser, die in Jarek
interniert waren, liegt wahrscheinlich bei knapp 1000 Personen.
Im Vernichtungslager Jarek
Bekanntlich
sind in einem Jahr, zwischen dem 16. April 1945 und dem 15. April
1946, 656 Bulkeser Zivilpersonen unter kaum zu beschreibenden Umständen
elend verhungert oder wurden ermordet. Davon waren 172 Kinder im Alter
bis zu 14 Jahren.
Die Zahl der im Lager Jarek
Umgekommenen wäre erheblich größer gewesen, wenn es nicht immer
wieder gelungen wäre, sich zwischen den Wachposten, die das Lager
Tag und Nacht umstellt hatten, meistens nachts,
hindurchzuschleichen. Somit konnten vor allem Kinder im Nachbarort
Temerin lebenserhaltende Nahrungsmittel erbetteln. Sie haben ihr Überleben
in erster Linie der ungarischen Bevölkerung von Temerin zu verdanken,
wo sie immer wieder großzügig bedacht wurden.
Das Verlassen des Lagers war nur
unter Lebensgefahr möglich. Der 12-jährige Peter Kendl wurde dabei
am 14. September 1945 von Wachposten der Partisanen bewusst
erschossen, der 11-jährige Filipp Bauer am 18. Oktober 1945
erschlagen.
Die 30-jährige Elisabeth
Jung wurde am 11. April 1946 erschossen, als sie vom Betteln auf dem Rückweg
in das Lager zu ihren zwei Kindern hinein wollte. Ihr einjähriges Söhnchen
ist bald darauf im Lager Gakowa verhungert, die Tochter überlebte,
war aber bis zu ihrem Tode von ihren Kindheitserlebnissen gezeichnet.
Viele andere die man
erwischte, wurden geschlagen, eingesperrt und gefoltert. Wenn man weiß,
wie eng die Wachposten um das Lager herum postiert waren, kann man
davon ausgehen, dass ein Teil von ihnen auch mal die Augen zudrückte
und die Kinder gewähren ließen. An dieser Stelle sei auch erwähnt,
dass der ehemalige Gemeindenotar Ilija Veljkovic, Frau und Kinder des
Bulkeser Pfarrers Karl Elicker aus dem Lager befreite und für sie
sorgte.
Die Überlebenden von Jarek
kamen in die Vernichtungslager Kruschiwl und Gakowa
Die
über 300 Bulkeser, welche die Todesmühle in Jarek überlebt hatten,
kamen nach Kruschiwl und später nach Gakowa. Dort ging das Sterben
weiter. In Kruschiwl mussten 17 und in Gakowa 20 ihr Leben lassen.
Unter ihnen waren nochmals 11 Kinder so, dass von 365 Kindern zusammen
183, also die Hälfte, elend umgekommen sind.
Die
meisten überlebenden Kinder wurden zur Umnationalisierung verschleppt
Mehr
als 100 von den 182 überlebenden Bulkeser Kinder wurden etwa Mitte
des Jahres 1946 in Kinderheime, verteilt über das ganze damalige
Jugoslawien, verschleppt, wo sie umnationalisiert werden sollten. In
der Regel konnten sie erst nach Jahren mit Hilfe des Internationalen
Roten Kreuzes (auch des jugoslawischen!) ausfindig gemacht und zu
ihren Angehörigen zurückgeführt werden.
Die
Internierungszeit
Sie
dauerte, wie aus vielen Einzelberichten hervorgeht, in der Sowjetunion
von einem bis zu fünf Jahren und in Jugoslawien von zwei bis zu über
drei Jahren. Bekanntlich mussten anschließend an die Internierung
noch Verträge für in der Regel drei Jahre Zwangsarbeit abgeschlossen
werden.
Die Flucht aus den Lagern
Etwa
ab März 1947 bis Anfang 1948 war es den Bulkeser Lagerinsassen möglich,
allerdings unter Lebensgefahr, über die Grenze nach Ungarn zu
fliehen. Denn auch die Bulkeser aus den Lagern Palanka und Neusatz,
wurden Anfang 1947 nach Gakowa verlegt.
Vernichtungs- und
Arbeitslager
Die
meisten Bulkeser waren im Laufe ihrer Internierungszeit in
verschiedenen Lagern. Wie bereits ersichtlich, in den
Vernichtungslagern Jarek, Gakowa und Kruschiwl sowie in den
Arbeitslagern Palanka und Neusatz. Darüber hinaus aber auch in dem
berüchtigten Lager Mitrowitz. Wie aus den Todesorten hervorgeht,
waren kleinere Gruppen und einzelne Personen auch in andern Lagern
interniert.
Todesorte
und Totenzahlen der Bulkeser internierten und ermordeten Zivilpersonen
In
der Sowjetunion:
Von den 245 in die Sowjetunion
deportierten Bulkeser, 215 Frauen und 30 Männer, sind 56 Frauen
und 8 Männer umgekommen:
Antrazit: |
44 Frauen und 1 Mann, davon 5 Frauen auf dem Heimweg |
Toschkowka: |
7
Männer, davon einer auf dem Heimweg
|
Lager
1026 bei Sneschnoje: |
11 Frauen, davon eine auf dem Heimweg |
Lager
1604, Schacht Artjom: |
1 Frau
|
In
Jugoslawien:
Vor
der Internierung Ermordete: Bulkes 1,
Palanka 11, zwischen Palanka und Neusatz 5;
In
den Tod getrieben: Bulkes 1;
zusammen:18;
In
der Internierung: Batsch Sentiwan 1, Beotschin 1, Besni Fok 1, Budisava 1, Bukin 1, Bulkes
4, Curug 1, Despot Sentiwan 1, Futok 1, Gakowa 20, Hodschag 1, Jarek
656, Kruschiwl 17, Miletitsch 1, Mitrowitz 16, Neusatz 15, Obrowatz 1,
Palanka 8, Pantschowa 1, Rudolfsgnad 4, Semlin 1, Subotica 1, Vrdnik
2, Werbaß 1, Wukowar 3;
zusammen:
760;
Auf
der Flucht aus der Internierung 1;
Außerhalb
Titos Machtbereich und er Sowjetunion 4;
Zivilopfer insgesamt: 847
Davon in Titos Machtbereich und der
Sowjetunion 843. Das sind von 1784 dem Tito-Regime ausgelieferten Zivilpersonen
47,3 Prozent. Von ihnen sind fast 800 nach Kriegsende, also
nach dem 8. Mai 1945, umgekommen.
Kriegstote
Gefallene 73; Vermißte 31; In der
Gefangenschaft umgekommen 15; sonstige Todesart 2; in Jugoslawien
ermordet 6; zusammen 127.
Gesamtopfer: 974
2723
erfasste Bulkeser Personen nach dem Stand von Oktober 1944
Davon lebten zu diesem
Zeitpunkt 2646, 61 waren
gefallen, eine Zivilperson ermordet und
15 Kinder wurden noch vor bzw. in der Internierung geboren.
974 Opfer von 2723
sind 35,8 Prozent!
Die wenigen Geflüchteten
und die Überlebenden der Internierung und Gefangenschaft fanden sich
nach und nach zusammen. Die Familienzusammenführung erstreckte sich
über mehrere Nachkriegsjahre. Die neuen Heimatländer der Bulkeser
sind vor allem Deutschland mit 73 %, Österreich mit 17 % sowie die
USA, Kanada und Argentinien mit zusammen 6 %.
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